30.07.2016- Etwas verspätet starte ich mit der zweiten Woche! Wer die erste Woche verpasst hat, kann das ganze hier nochmal nachlesen: https://thomasbald.wordpress.com/2016/07/21/tagebuch-chile-woche-1/
Und auch die zweite Woche ist wiedermal prallgefüllt mit neuen Erlebnissen! Am Wochenende kommt jetzt wie versprochen die Reise nach Valparaiso und Viña del Mar. Außerdem sind der Umzug und der Einführungstag an der Uni jetzt abgehakt!
Valparaiso und Viña del Mar
Ehrlich gesagt weiß und wusste ich über diese beiden Städte kaum etwas, außer dass sie direkt am Pazifik liegen und jeweils knappe 300.000 Einwohner besitzen. In Valparaiso gibt es dann noch die berühmte Universidad Técnica Federico Santa Maria, die übrigens die erste Universität in Südamerika war, wo man einen Doktortitel erlangen konnte. Valparaiso ist außerdem bekannt für seine „ascensores„, klapprige Standseilbahnen, die einem den Aufstieg auf den anliegenden Berg für 300 CLP erleichtern! Vor den Spanischen Eroberern lebten hier die Changos – ein indigenes Fischervolk, soweit ich das verstanden habe. Als Zeichen des Triumphes der Chilenen über die Konföderation Peru-Bolivien im 19. Jahrhundert wurde der Hauptplatz „Plaza Victoria“ (Siegesplatz) benannt, der heute noch als soziales Zentrum gesehen wird. Den ganzen Rest über Valparaiso kann man im Reiseführer nachlesen.
In Viña del Mar gibt es eine riesige „Blumenuhr“, die ich weniger spannend finde und von der ich auch keine Fotos gemacht habe. Schon eher taugt mir das Casino, das durchaus einen dritten Besuch wert wäre. Auf dem – bitte verzeiht mir die schlechte Übersetzung – „Burgberg“, … vielleicht lieber „Schlossberg“, befindet sich das Castillo Wulff, das nach dem deutschen Philantrop und Handelsmann Gustavo Wulff (*er hieß sicher mal Gustav und ward dem Verspanischen der Namen nicht Herr*) benannt ist, welcher 1881 nach Chile kam, um dort sein Leben zu chillen. Auch hier wieder weiteres im Reiseführer…hoffe ich jedenfalls…
Beide Städte werden noch für den Sommer interessant: der Bus kostet nur knapp 5.000 CLP (7,50 EUR) und die Strände sind bei Sommerurlaubern sehr beliebt!
Einführungstage:
Darüber gibts eigentlich nicht viel zu erzählen. Einführungstag halt. Man lernt viele neue Leute kennen, deren Namen man sich merkt oder nicht. Beim Einführungstag habe ich festgestellt, dass ich wohl der einzige Physikstudent bin, der ein Auslandssemester an der PUC macht. Liegt das an der Natur der Physiker? Ich weiß nicht…
Ich muss jetzt dann noch meine endgültige Kursauswahl treffen. Ich möchte auf jeden Fall einen Kurs über die chilenishe Geschichte belegen, der extra für ausländische Studenten angeboten wird. Vielleicht noch ein bisschen Architektur… dann konzentriere ich mich aber definitiv auf die Physik!
Meine Bude:
UND ZACK, umgezogen in die neue Bude! Nachdem mein Schreibtisch geliefert war, musste ich ihn „nur noch“ zusammenbauen. Allerdings fehlten leider die Holzdübel. Nichts leichter als in Chile einen Baumarkt finden (der irgendwie „ferreteria“ oder so genannt wird, was so viel bedeutet wie „Eisenhandel“) und nach Holzdübeln Größe 35 fragen. Bei der Gelegenheit komme ich drauf, dass das Costanera Center – mit riesigem Baumarkt – von meiner Wohnung aus zu Fuß erreichbar ist! Das Costanera Center ist ein riesiges Einkaufszentrum, dazu gehört auch der Costanera Tower, auch genannt Gran Torre. Bei diesem Prachtstück handelt sich sich um ein 2014 fertiggestelltes Hochhaus, man möchte fast sagen Wolkenkratzer, der Höhe 300m. Entworfen wurde der „pirulo“ (Erklärung siehe Woche 1) vom Architekten Cèsar Pelli (fun fact). Selbst dieser Riesenschlegel wirkt im Gegensatz zur Cordillera (Berge) immer noch zwergenhaft!
Der Cerro San Christóbal (CSC) liegt praktisch direkt neben meinem Haus. Constanza ist so nett und zeigt mir die grandiose Aussicht auf die Millionenstadt Santiago. So viele Häuser habe ich noch nie gesehen! Obwohl der Berg nach dem heiligen Christophorus benannt ist, steht oben am „Gipfel“ eine riesige Marienstatue, das Santuario de la Inmaculada Concepción (das Heiligtum der Unbefleckten Empfängnis). Bevor die Spanier den Ort niedergemäht haben, befand sich hier der „Ort des Gottes“ der dort ansässigen Indianer.
Completo:
Zum completo (italiano) gibt’s eigentlich recht wenig zu sagen. Es ist ein großer „hot dog“ mit palta (Avocado) und Tomaten. Obendrauf kommt ein dicker Batzen Mayo. Den lasse ich aber mittlerweile aus Gesundheitsaspekten lieber weg. So ein Teil hat bestimmt einige Kalorien, ich will es gar nicht genau wissen. Es ist aber einfach lecker!
So, das wars erstmal für diese Woche! Euch eine schöne Zeit und auf Wiederlesen.
Der Kommissar
Weiter gehts mit Woche 3: https://thomasbald.wordpress.com/2016/07/21/tagebuch-chile-woche-3/
PS: lest doch auch mal den Blog von einer anderen Austauschstudentin, Laura, mit ganz vielen schönen Bildern. https://laurasworldofadventures.wordpress.com/